Einfluss der Darmflora auf das Immunsystem: Mikrobiom und Allergieneigung
![]() © Elena AdobeStock 437014842 Ob im Darm, in der Lunge oder in der Nase – schätzungsweise 38 Billionen Mikroorganismen trägt jeder Mensch auf seinen äußeren und inneren Oberflächen. Die Gesamtheit all dieser Mikroorganismen wird als Mikrobiom bezeichnet. Je nach Umgebung und Beschaffenheit, formen sie unterschiedliche Ökosysteme, wehren aber auch Erreger und Schadstoffe ab und regulieren Vorgänge in unseren Zellen. So trainieren sie beispielsweise das frühkindliche Immunsystem zur sogenannten Immuntoleranz, die dazu notwendig ist, um körpereigene Antigene vor entzündlichen Immunreaktionen zu schützen. Die Rolle des Mikrobioms in der ImmunentwicklungBestimmte Mikroorganismen wie Bakterien, Viren oder Pilze besiedeln nahezu alle Lebensräume der Erde – so auch den menschlichen Körper. Abhängig vom jeweiligen Körpermilieu und Faktoren wie Feuchtigkeit, Temperatur, pH-Wert und vielen weiteren, formen sie unterschiedliche Ökosysteme. So lockt beispielsweise die Lungenschleimhaut, die reich an Sauerstoff ist, andere Mikroorganismen an als die Schleimhaut des Darms. Spricht man von dieser mikrobiellen Zusammensetzung, wird dazu der Begriff Mikrobiota beispielsweise des Darms, der Lunge oder anderer Körperregionen verwendet. Die Gesamtheit aller Mikrobiota zusammen mit ihrer „organischen“ Wirkung auf den Menschen, bezeichnet man dann als Mikrobiom.
Es wurde festgestellt, dass Kaiserschnitt-Kinder weniger Artenreichtum in ihrem Darmmikrobiom erreichten und eine höhere Neigung für Allergien zeigten. Weniger Bakterien erhalten Neugeborene außerdem, wenn sie mit vorgefertigter Flaschennahrung gefüttert und nicht gestillt werden. Diese frühen Unterschiede beeinflussen, wie das Immunsystem auf Umwelteinflüsse reagiert. Ein vielfältiges Mikrobiom unterstützt die Ausbildung sogenannter
Wie das Darmmikrobiom die Allergieneigung beeinflusstEin Ungleichgewicht in der Darmflora oder der Verlust von wichtigen Bakterien, die im Darm angesiedelt sind, können die Entstehung von Allergien begünstigen. In der populären „Bauernhof-Studie“ wurden die Mikrobiota von mehr als 700 Kindern im Alter zwischen zwei und zwölf Jahren in Bezug auf ihr Asthma-Risiko verglichen. Die Kinder lebten entweder auf einem Bauernhof oder in nicht-ländlicher Umgebung. Man kam zum Ergebnis, dass die am Bauernhof lebenden Kinder einen besseren Schutz vor Asthma hatten als jene, die eher in urbaneren Gegenden aufwuchsen. Die Forschenden stellten außerdem fest, dass ein großer Anteil der Schutzwirkung auf die frühkindliche Bakterienbesiedelung zurückzuführen ist.
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